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WAS ist KUNST ? Zur Semantik von Künstler - Kunst - Kunstwerk
KUNST
ist die Gesamtheit der Werke (Kunstwerke, Kunstobjekte) menschlicher
Produktivität, die nicht an einen bestimmten praktischen Nutzen oder
Zweck gebunden sind: die der bildenden und darstellenden Künste, der
Literatur und Musik. Die Kunst ist Ausdruck der freien schöpferischen
Potenzen des Menschen, die letztendlich außergewöhnliches Können bzw.
Fähigkeiten voraussetzen, die in der Geschichte der Kunst, wenn auch
immer wieder umstritten, mit den Begriffen der Intuition,
Inspiration, Imagination
oder auch der Genialität umschrieben worden
sind.
Der
Anspruch des einzelnen Kunstwerks ist seine (zeiten-überschreitende)
Originalität bzw. Authentizität. Anders als in Philosophie und
Wissenschaft überwiegt in der Kunst nicht das Diskursive,
sondern das Assoziative.
Intuition:
a) das unmittelbare, nicht diskursive, nicht auf Reflexion beruhende
Erkennen, Erfassen eines Sachverhalts oder eines komplizierten Vorgangs
b) Eingebung, plötzliches ahnendes Erfassen - Intuitiv: auf Intuition beruhend; Gegensatz diskursiv
Inspiration:
"Einhauchung" (lat.) Schöpferischer Einfall, Gedanke; plötzliche Erkenntnis, erhellende
Idee, die jemanden besonders bei einer geistigen Tätigkeit,
weiterführt; Erleuchtung, Eingebung
Imagination:
Phantasie, Einbildungskraft, bildhaft anschauliches Denken
Genie:
1. überragende schöpferische Geisteskraft
2. hervorragend begabter, schöpferischer Mensch
Genius:
"Erzeuger" (lat.) (im röm. Altertum Schutzgeist, göttliche Verkörperung des Wesens
eines Menschen, einer Gemeinschaft, eines Ortes)
Genialität:
schöpferische Veranlagung des Genies
Diskursiv: von einer Vorstellung zur
anderen mit logischer Notwendigkeit fortschreitend; Gegensatz intuitiv
Assoziativ:
"Vereinigung" (lat.-franz.) Verknüpfung von Vorstellungen,
von denen die eine die andere hervorgerufen hat
Weitere
Gebrauch des Begriffes "Kunst":
schwarze
Kunst: Aberglaube, Zauberei
das ist keine Kunst: nicht schwierig sein
alle seine Künste spielen lassen: charmant sein
nach allen Regeln der Kunst: sehr
mit seiner Kunst am Ende sein: keine Lösung finden
im
Englischen:
Kunst = Art - die schönen Künste = the fine arts - Künstler = Artist,
jemand, der seine Darstellungsmittel und -formen souverän beherrscht -
artistic, artistical = künstlerisch, kunstverständig
KÜNSTLER
Definition der UNESCO vom 27.10.1990:
Als
Künstler bezeichnet man jene Person, die Kunstwerke schafft oder
interpretierend an der Schaffung oder Neuschaffung von Kunstwerken
mitwirkt und ihr künstlerisches Tun als wesentliches Element ihres
Lebens ansieht, auf diese Weise zur Entwicklung von Kunst und Kultur
beiträgt und als Künstler - unabhängig von einem Arbeitsverhältnis
oder der Zugehörigkeit zu irgendeinem Verband - anerkannt werden
möchte.
KÜNSTLER
aus "Wirtschaftspolitik für Kunst und Kultur":
Der
Begriff Künstler ist an sich kein Rechtsbegriff, sondern steht für den
Anspruch, eine spezifische kreative, eben künstlerische Tätigkeit
auszuüben. Künstlerische Tätigkeit ist ein Ineinander von bewussten
und unbewussten Vorgängen, die rational nicht aufzulösen sind:
Intuition, Phantasie und Kunstverstand wirken zusammen - so das
Bundesverfassungsgericht.
Künstler
ist deshalb kein Ausbildungsberuf, das "Künstler-werden" kann
nicht durch staatliche Ausbildungsverordnungen geregelt werden.
Wenn
die Begriffe Kunst und Künstler im kulturpolitischen oder rechtlichen
Rahmen verwendet werden, ergibt sich ihr Sinn aus dem Zusammenhang des
jeweiligen Rechts- oder Politikfeldes.
Im
Rahmen der Künstlersozialversicherung werden die Bezeichnungen
Künstler und Publizist als Sammelbegriffe für die Vielzahl der Freien
künstlerischen und publizistischen Berufe verwendet.
Künstler
im Sinne des KSVG (Künstlersozialversicherungsgesetzes) ist, wer Musik,
darstellende oder bildende Kunst schafft, ausübt oder lehrt; Publizist,
wer als Schriftsteller, Journalist oder in anderer Weise publizistisch
tätig ist. Steuerrechtlich gehören Künstler und Publizisten deshalb
zu den freien Berufen - sie üben kein Gewerbe aus und benötigen
deshalb auch keinen Gewerbeschein.
Im
Steuerrecht ist auch von anerkannten Künstlern die Rede. Anerkannt in
diesem Sinne ist ein Künstler dann, wenn Sachverständige und andere
kunstinteressierte Personen sein Gesamtwerk als
"künstlerisch" einschätzen und dieses Urteil entsprechend
begründen.
Die
KUNST ist ...
...
der Schöpfungs- und Herstellungsvorgang des Kunstwerkes (-objektes).
...
die Fähigkeit, einen möglichst weitreichenden Verschmelzungsprozess
zwischen sich selbst (Subjekt), einem zu schaffenden Werk (Objekt) und
dem "Größeren Ganzen" zu erreichen.
Das SEIN ist Das SEIN ist Das SEIN (Descartes).
Der
Zugang zum "Größeren Ganzen" wird mit den Begriffen
Intuition, Inspiration, Imagination, Genialität, Transzendenz
beschrieben. "Kunst
schaffen" ist eine Grenzerfahrung, denn eine Begegnung und
Verschmelzung mit dem "Größeren Ganzen" (Ich - Verlust - Ego
- Aufgabe) findet nun mal an der Grenze des Erlebens statt.
Zur
materiellen Erschaffung des Werkes werden Fertigkeiten (manchmal oder
meistens auch Kunstfertigkeiten) gebraucht.
Die
Ausübung von Kunstfertigkeiten stellt an sich noch keine Kunst dar.
Für
alle MALER, die KÜNSTLER sein wollen:
"...
, entschleiere ich Ihnen nun, ohne mich länger bitten zu lassen, das
"Geheimnis Nummer 50", das ich zu Beginn meines klaren und
kurzen Prologs versprochen hatte und das im Grunde genommen zum ersten
und wirklich maßgeblichen Geheimnis dieses Buches hätte erklärt
werden sollen.
Das
Geheimnis Nummer 50 besagt, dass, wenn Sie gelernt haben, fehlerlos zu
zeichnen und zu malen, wenn Sie mit eigenen Augen Harmonien von
Disharmonien bei allen Dingen in der Natur zu unterscheiden wissen, wenn
Sie ein Meister des Lavierens geworden sind und wenn es Ihnen gelingt,
mit der richtigen Technik eine Ameise und die Lichtreflexe auf jedem
einzelnen ihrer haarfeinen Beine zu malen, wenn Sie den Schlaf mit dem
Schlüssel und den mit den drei hypnotisierenden Wolfsbarschaugen zu
praktizieren verstehen, wenn Sie die Wiederbelebung der entschwundenen
Bilder Ihrer Jugend dank der Magie des retrospektiven Gebrauchs Ihrer
fünf Aranarien beherrschen (oder sonst wie Ihre Wahrnehmung erweitert
und den sicheren Gebrauch derselben eingeübt haben, Anm.), wenn Sie das
Geheimnis und die verborgensten Tugenden einer jeden Farbe und der
Beziehungen der Farben untereinander erfasst haben, wenn Sie zum Meister
im Vermalen mit dem Fächer und im Flug geworden sind, wenn Ihre
Kenntnisse im Zeichnen und von der Perspektive die Vollkommenheit der
Kenntnis der Meister der Renaissance erreicht haben, wenn Ihre Bilder
mit den noch unbekannten goldenen Wespenmalmitteln gemalt sein werden,
wenn Sie Ihren Goldenen Schnitt und Ihre mathematischen Überlegungen
dank der Fähigkeiten Ihres Denkvermögens zu verwirklichen zu
verstehen, wenn Sie durch die Dalische Methode des Sofortabgusses mit
kalkweißen Gips in eine fünfeckige Form im Besitze der vollkommensten
Sammlung einzigartiger Kurven sind , usw., usw., usw., all dies
alleine noch gar nichts nützt!
Denn das letzte Geheimnis dieses Buches besteht darin, dass Ihre
Malerhand in dem Augenblick, da Sie sich vor Ihre Staffelei setzen, um
zu malen, unbedingt von einem Engel geführt werden
muss." (Dali)
SOZIALE PLASTIK
"Soziale Plastik ist die Kunst, Realität durch Erkennen zu gestalten!
Soziale Skulptur ist etwas anderes ... same, same, but different ;-)"
(Lightmaster)
"Kunst als Verwirklichung
menschlichen Wesens, als Realisation menschlicher Freiheit das Gute zu tun."
(Joseph Beuys)
Der Arbeit von Joseph Beuys liegt die Suche nach dem verloren gegangenen ganzen Menschen zugrunde.
Soziale Plastik beziehungsweise soziale Skulptur ist ein von dem deutschen politischen Künstler Joseph Beuys geprägter erweiterter Kunstbegriff und fordert ein kreatives Mitgestalten an der Gesellschaft. Die soziale Plastik umfasst als Kunstbegriff sämtliche Lebensbereiche des Menschen.
Das traditionelle Kunstverständnis, in dem der Künstler als Schöpfer von Kunstwerken gilt, wird auf menschliche Tätigkeiten ausgedehnt: jeder einzelne gestaltet die Gesellschaft, Kultur, Politik und Ökologie mit und formt sie plastisch in einem kunsthandwerklichen Sinne.
Die Theorie der „Sozialen Plastik“ besagt, jeder Mensch könne durch kreatives, soziales Handeln und Verhalten zum Wohl der Gemeinschaft beitragen und dadurch plastizierend auf die Gesellschaft einwirken.
Aus dieser Vorstellung entstand die viel zitierte Hauptthese der Sozialen Plastik: „Jeder Mensch ist Künstler”. Im heute üblichen Sprachgebrauch werden Menschen als Künstler angesehen, die auf dem Gebiet der bildenden oder der darstellenden Kunst und der Musik kreativ tätig sind. Sie erschaffen Kunstwerke oder stellen Ideen zu deren Schaffung bereit.
Dem stellte Beuys seine Vorstellung gegenüber, dass jeder daran teilnehmen kann, das Leben insbesondere in Politik und Wirtschaft sozial und kreativ zu gestalten.
Besondere Fähigkeiten zum Künstler als Erschaffer von Kunstwerken seien in diesem Sinne nicht erforderlich, denn Beuys ging davon aus, dass die notwendigen Fähigkeiten zum Formen der Sozialen Plastik: Spiritualität, Offenheit, Kreativität und Phantasie in jedem Menschen vorhanden sind. Diese Fähigkeiten müssten nur erkannt, ausgebildet und gefördert werden.
Die Grundlage der Sozialen Plastik ist der Mensch, der durch Gedanken und Sprache, soziale Beziehungen und Strukturen entwickelt. Diese Entwicklung der Gesellschaft verstand Joseph Beuys als einen kontinuierlichen kreativen Prozess. Die Aufgabe der Kunst sei es, dem Menschen diesen Prozess bewusst zu machen.
Der Gesamtzusammenhang der Sozialen Plastik erklärt sich daher aus einem sozialen Handeln und sozialem Verhalten welches das Allgemeinwohl betreffend und dem Begriff Plastik, als ein modellierfähiges und formbares Gebilde das visuell, haptisch, olfaktorisch, akustisch und thermisch erfahrbar ist und mit der Wahrnehmung der Gesellschaft gleichzusetzen ist.
Im Gegensatz zu einem rein formalästhethisch Kunstbegriff umfasst die Soziale Plastik, als ein anthropologischer Kunstbegriff, jegliche kreative menschliche Tätigkeit. Mit allem, was der Mensch gestaltet und somit als eine geistige Leistung schöpferisch hervorbringt, gilt der Einzelne als gesellschaftsverändernd aktiv.
Aus dieser Annahme heraus beschränkt sich die Kunst nicht nur mehr auf materielle Artefakte, die in einem Museum oder einer Galerie ausgestellt werden, sondern auch auf die gesamte Gesellschaft, in welcher in allen Bereichen nach der Forderung von Beuys die Kunst ihren Platz einnehmen muss um veraltete Lebensformen durch neue zu ersetzen. Beuys sprach hierbei oftmals von einem „Sozialen Organismus“.
aus Wikipedia
Die
größte Kunst ist die Kunst zu leben!
Lebenskünstler: Leben ist eine ständige Grenzerfahrung; der
Lebenskünstler lebt dies bewusst!
Lebenskunst:
Die Kunst ist das immer wieder neu Gesehene, neu Erfundene, neu
Erdachte, das dem Menschen die Summe seiner Möglichkeiten deutlich
macht: "Das Leben soll kein uns gegebener, sondern ein von uns
gemachter Roman sein" (F. Schlegel).
Semantik-Infos entnommen LEXIROM
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